Sonntag, Juni 03, 2007

Zurück vom Ende der Welt

Da bin ich wieder! Geschafft aber glücklich & auch ein bisschen stolz. Aber der Reihe nach. Eigentlich bin ich ja nach Santiago geflogen, um Peter & Georgy aus Südafrika zu treffen. So sahen sie aus, nachdem sie 1.000 Km von Sevilla nach Santigo gegangen waren - zu Fuß! Oh mein Gott, lass mich so aussehen, wenn ich 75 Jahre bin und 1.000 Km am Stück gelaufen bin!



Nachdem ich mich von dem guten Gesundheitszustand dieser Freaks überzeugt hatte, hatte ich noch die spitzen Idee rasch noch von Santiago nach Finisterre selber zu wandern... die paar 100 Kilometer! Und, heee, das hört sich verdammt gut an: Ans Ende der Welt wandern! Start am Sonntag in Santiago de Compostella an der schönsten Kathedrale der Welt. 6:30 Uhr. Und ich hatte tatsächlich das Gefühl wieder los zu müssen... auf den Weg! Und es regnete...


Aber ich war wieder da! Kleines 8 Kg-Pilgergepäck dabei, Outfit typisch Pilger: schlecht sitzend, aber theoretisch schnell trocknend. Spitze, wenn die Hose gleich beim laufen wieder trocknet, bah.

Aber Leute, wisst ihr eigentlich wie schön Galizien ist?


Das Beste sind natürlich die Menschen, die man trifft, keine Frage. Hier seht ihr mich an der ersten offenen Bar des Tages, jaaaaa, ein Crostado und nen Cafe con Leche, por favore! Links Vito aus Italien, rechts Conny aus Schweden. Alle gleich fertig & gleich Kaffeesüchtig!


Das Problem ist nämlich: Nicht überall wo "Spanisches Dorf" drauf steht, ist auch eine Bar drin. Nach 15 Km ohne Kaffee sieht die mickrigste Dorfkneipe wie ein Starbucks aus. Da wird jede spanische Oma zum Barista!


Da lache ich noch, bevor ich mich auf die RayBan setze und mein Blick sich trübt!!!!


Aber es war schon super anstrengend. Am ersten Tag bin ich 24 KM von Santiago bis Negreiro gelaufen. Kleines Pilgermahl, dann ab in die Falle! Die Füße & Knie nur noch Klumpen. Am nächsten Tag wurde es noch schlimmer: 34 Km bis nach Olveira. Zudem einige schlimme Fallen, um uns fromme Leute vom rechten Weg ab zu bringen: Kuhattacken & Schmierheftchen!


Für die 34 Km habe ich fast 11 Stunden gebraucht, denn es ging bergAUF! Ich bewegte mich ungefähr so schnell wie Jopi Heesters nach ner Dampfsauna. Auf den letzten K´s gabelte mich Thomas auf, der sich als Düsseldorfer entpuppte und der bei mir um die Ecke wohnt! Er schleppte mich ab in die nächste Pilgerherberge, wo wir größere Mengen Cognac bestellten. Aus rein medizinischen Gründen, versteht sich... hihihi.



... Fortsetzung folgt.

2 Kommentare:

myglobalsoul hat gesagt…

RESPEKT, junge Frau! Darauf einen Dujardin! Und willkommen zurück in der Zivilisation!

Kühles Blondes hat gesagt…

Nein wie aufregend. Ich will den Weg im Oktober andersrum gehen. Allerdings nur von Leon nach Santiago. Die Tatsache, dich auf den Fotos lachend zu sehen, macht schon Mut *g