Samstag, März 31, 2007

Menschen, da draussen, hört auf zu warten!

Lange nichts wirklich von mir gehört. Ich war beschäftigt. Ich hatte Kreislauf. Nein, auch, aber nicht nur... In der letzten Zeit war ich zum einen viel unterwegs, in New York, Berlin, zum anderen habe ich ein bisschen geküsst (wirklich nur ein bisschen!), ein wunderschönes Regal bestellt, darauf gewartet, es aus und wieder schick eingeräumt, auch ein bisschen was gearbeitet und mir meine Festanstellung erkämpft und so geht die Zeit bloglos ins Land... Obwohl ich viel erlebt habe und die Geschichte vom Mann im ICE, der nacheinander 10 Telefonate führte mit der Frage "geh´n´wir ma ´n Käffchen trinken?" sicher einen Eintrag wert gewesen wäre. Himmel!

In der letzten Zeit hab ich auch viel gewartet... Wenn man jemand ist, der sowieso schlecht warten kann,so wie ich, fragt man sich ja ständig... wie lange warten ist gesund? Und man fragt sich: Auf was wartet man da eigentlich? Lohnt das? Sabrina Setlur sang ja mal in dem unglaublichen Song Du liebst mich nicht: "Warten... in Zeiten die wiedrig sind, auf Scheisse die man nie kriegt." Das ist krass, aber Sabrina hat ein gutes Herz und wir wissen was sie meint. Überhaupt weiss man erfahrungsgemäß immer erst hinterher, ob das Warten gelohnt hat... Das ist gut, denn sonst könnte man es gleich lassen, keine Schokolade in sich stopfen und keine Freunde volljammern und keinen nerven!


(Hier sieht der geneigte Leser Frau T. in Wartehaltung, Sessel)


Vielleicht sollten wir mal einen Sampler zum Thema gestalten. Tracy Chapman gehört drauf: "A love for days to come is as good as none". Und Element of Crime: "Ich hab lang auf Dich gewartet, doch gelohnt, gelohnt hat es sich nicht!" und "Waitung in vain"!
Wenn ich grad mal nicht offiziell gewartet habe, dann waren da erstaunlicherweise immer noch Freunde, die Suppe kochen, die mit mir den Tisch ans Fenster schleppen um die Sonne einzufangen und die anrufen und die Leitung blockieren, auf der man gerade heimlich wartet. Die draussen am Fahnenmast die roten Flaggen hissen und mir "I got the sun in the Morning" von Dean Martin schicken, weil sie wissen, das man wie ein Idiot wartet und dabei vielleicht ein bisschen Musik hilft. Die eine Kleenex-Box rüber reichen und schon lange wissen, daß die ganze Warterei nix bringt, aber die klug sind und eben auch wissen, das man das selbst rausfinden muss.
Deshalb Dank an alle, die mit mir gewartet haben, denn dann irgendwann... wartet man nicht mehr! Da geht man raus, isst Himbeeren, saust mit der Vespa durch den Frühling, und merkt, was einem wichtig ist. Ruft Vati mal wieder an, kauft sich einfach selber die Blumen auf die man gewartet hat und dann singt man. Laut. Mit Sabrina Setlur: Du - liebst - mich - nicht.

5 Kommentare:

myglobalsoul hat gesagt…

Wareten auf Godot sucks..
Denn Wartezimmer sind überflüssig. Kann man nicht einfach direkt dran sein, dem Geist ins Auge schauen, sich nen fetten Schrecken abholen, aber danach selbst die Welt wieder passend zurechtrücken? Frühling, Danni, Mofa fahren, Blumenpflücken
"Und scheiß auf Freunde bleiben..." sowiso.

Bob hat gesagt…

"Warte, warte nur ein Weilchen. Dann kommt Haarmann auch zu Dir. Mit dem kleinen Hackebeilchen macht er Hackfleisch dann aus Dir". Das wieder beweist es auch: Warten kann tödlich sein.

Aber worauf hast Du denn überhaupt gewartet? Auf neue Erkenntnisse? Auf Genugtuung? Auf Erleuchtung? Auf die Bahn?

Tante Mürbchen hat gesagt…

Hasen, die Frage ist recht, im nachherein fragt man sich natürlich auf was man da gewartet hat...
@ Silke: Scheiss auf Freunde bleiben.. Großartiger Song! YESSSSS! Ich habs ihm
genau so gesagt , aber er kannte den Song wohl nicht. Message ist aber ohne Songtextkenntnisse angekommen. Nich dumm, der Mann!

Tante Mürbchen hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
myglobalsoul hat gesagt…

Ist ja an sich auch für simple Gemüter zu verstehen. Lach.
Recht so Dani, das Leben ist zu kurz für Warteschleifen!