Neue Perspektiven.

Wir haben´s geschafft, das Jahr ist zu Ende. Und nicht nur, weil man zur Weihnachtszeit wie ein Sellerie im Krankenhaus liegt, stellt sich mal wieder die Frage: Was war denn das bitteschön für ein Jahr?
Ich komme eigentlich in jedem Jahr zu dem Schluss: das war aber anstrengend. Die Frage ist ja eigentlich nicht, wie macht man sich das einfacher, sondern vielmehr, was bekommt man denn für all die Anstrengung?
Also, liebes Jahr, mal sehen: Heute, genau heute vor einem Jahr war ich mit Freunden in Tel Aviv. Wir sassen am Strand und bestaunten das Licht, die Menschen und die Gelassenheit, die Israel ausstrahlt. Ein tolles Land. Und heute...? Möchte man es beweinen, dieses Land. Oder schütteln. Ach, Mensch Israel!!!!
Ein Highlight war sicher mein Besuch in Peking zu den olympischen Spielen. Das waren die schnellsten, die vollsten, die lautesten und überraschensten Wochen des Jahres. Soviel Neues... Und wie schön ist es, wen man offen ist und es schafft, den Augenblick zu geniessen. Menschen aus der ganzen Welt kennen zu lernen, sich einzulassen, mit meinem neuen chinesischen Freund Song Peking entdecken. Die roten Laternen im Wind schaukeln sehen und ein bisschen was verstehen, von diesem riesigen Land. Das waren sehr besondere Wochen.
Und trotzdem war es für mich kein 1* Jahr. Auch keine 2. Eher vielleicht eine 3- auf dem Weg zur 4+ Jahr. Ein bisschen was hat sich verschoben. Freundschaften, Perspektiven. Es hat sich einiges in und um mich herum bewegt. Nicht immer gutes, es hat gekracht im Gebälk, aber im wesentlichen doch richtig und wichtig. Und um weitere kryptische und nachdenkliche Zeilen gleich mal zu ersticken, hier die Prognose für das nächste Jahr, liebe Liebenden:
Es gibt eine Menge zu tun! Nehmen sie ihr Leben doch einfach mal selber in die Hand und schauen sie es sich mit dem nötigen Abstand an. Werfen Sie es in die Luft und fangen sie es auf. Verlassen sie sich auf Menschen, die ihnen wichtig sind. Sprechen sie es aus, bevor es zu spät ist. Und seien sie stets optimistisch. Man kann an jeder Ecke Freude bereiten und auch Oberärzten ein Lächeln entlocken, wenn man auf dem weg zur OP sein Dr. House T-Shirt trägt. Das Jahr ist doch noch halb voll, meine Lieben. Nochmal durchatmen... und dann.... geht´s... los!