"Eine Zugfahrt, die ist lustig...

... eine Zugfahrt die ist schoen, denn da kann man fieses Essen und die Leute kotzen seh'n!"

Wir geben zu, das die gestrige Zugfahrt von Hue nach Hanoi nicht das Highlight unserer Reise sein kann. 14 Std. fuer 680 KM, in einem alten russischen Bummelzug mit einem Haufen kotzender & vorallem ROTZENDER Vietnamesen (dieses Land muss total verrotzt sein!). Das ist so eine der authentischen Erfahrungen, die man wirklich nur ein einziges Mal in seinem Leben machen muss.
Ich hatte wirklich panische Angst, das der Akku vom Ipod schlapp macht und ich das Getoese um mich in Dolby Surround hoeren muss. Es ist Geraeuschvoll, dieses Land! Ich habe auf die Batterieanzeige gestarrt, wie ein Kranker auf die lebensrettende Infusionsflasche. Alle 5 Stunden gabs Essen, wie im Flugzeug, allerdings der aller aller alleruebelsten Sorte! Lucie ist jetzt noch schlecht, sie hat ausversehen den Fisch gegessen! Und die unvermeindliche "Klo-Experience" im Zug... Im Prinzip koennte man seinen Hintern ebensogut gleich aus dem Fenster halten... Ich habe es immerhin 11 Std. ohne ausgehalten, dann musste auch ich dran glauben und mich ueber das Loch in den Wind halten!
Aber ihr wisst ja, man muss es mit Humor nehmen, und wir haben viiiiel gelacht. Wahrscheinlich auch, weil wir mit den Nerven dann auch ein wenig runter waren. Wir haben auch gleich mal das A-Z Spiel mit "Ekelhaften Sachen" gespielt und sind recht locker durchgekommen... z.B. "Mit-der-Pinzette-tief-im-Ohr-bohren", ein sehr aktueller Zug-Beitrag. Andere Laender, andere Sitten!

Insgesamt bin ich leider derzeit ein wenig gereizt, was die arme Lucie natuerlich ausbaden muss, was ich aber meiner deutschen Spiessigkeit zuschreibe. Um jede Banane, jede Rambutan, einfach jeden Kack, muss man erstmal eine Stunde feilschen, und das obwohl wir schon freiwillig das Doppelte vom normalen Preis zahlen. Aaaaarrrggggh! Lucie bleibt gelassen, aber ich koennte auch schonmal zum Bolzenschussgeraet greifen! Wenn das so weiter geht, werden wir keine Souvenirs mitbringen koennen, allein aus Zeitmangel. Fuer ein paar Bananen muss man schonmal ein Stuendchen eruebrigen, wie soll ich da ein T-Shirt kaufen?

Mich nervt auch ein bisschen, das alles immer so haarscharf vorbei ist. Sei es ein Fahrrad, das man sich leiht und was auf der Haelfte der Strecke mit einem interessanten Geraeusch (Kalinglong!) auseinanderfaellt, oder ein Hotelzimmer, wo das Wasser im Bach durch die Elektrik fliesst... hach, seufz!

Aber es gibt natuerlich doch das ein oder andere, sogar vieles, Schoene. Gott sei Dank! Zum Beispiel dieses wunderbare Kaffeegetraenk im Giant Cafe, was so herrlich an meiner Oberlippe klebt. Ein Geheimrezept aus aufgeschlagenem Ei, Zucker und sehr starkem heissem Kaffee... LECKER! Hanoi ist insgesamt sehr schoen, sehr franzoesisch, viel kleiner & viel weniger hektisch als Saigon. Wir haben ein wunderbares Hotel in einer Mini-Gasse gefunden im alten Kolonialstil und sehr zentral. Am Sonntag fahren wir nach Ha-Long Bay und da freu ich mich schon seit 3 Wochen drauf, juchu!

So, jetzt schau ich mal nach der Lucia Mayer. Die Arme hat die Zugfahrt noch schlechter als ich verkraftet (kein Ipod dabei!) und kopfschmerzt & schnuppft ein wenig.

Kathy, wir wollen gleich in dieses Wohnzimmer Restaurant der beiden Schwestern gehen, was du empfohlen hast, habs im Reisefuehrer gefunden. Da bin ich ja mal gespannt! Danke fuer den Tipp!

Bis spaeter ihr Lieben, ich hoffe euch gehts so gut wie uns... im Grossen & Ganzen alles prima und ich entspanne mich hier langsam wieder bei Croissants und Cafe au lait!

Kuesse, feuchte, Dani